Die Entwicklung des Keramikstandortes Hermsdorf und seine Beziehungen zur Region Jena 1890-1945
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Seite 7 - Anmerkungen und Quellen
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Nach einem Vortrag, gehalten am 25. Oktober 2001 im Technikgeschichtlichen Kolloquium in Jena
1 Kerbe, Friedmar: Ein Jahrhundert Hermsdorfer Keramik. Silikattechnik 41 (1990) 2, S. 40-46; Kerbe, Friedmar: 100 Jahre Technische Keramik. Festschrift TRIDELTA AG, Hermsdorf 1991; Serfling, Stefan: Unter dem Zeichen des TRIDELTA. Zur Geschichte der Keramischen Werke in Hermsdorf. Hermsdorf 1997.
2 Die Isolatoren der Lauffener Kraftübertragung. Hescho-Mitteilungen 1931, Heft 59/60, S. 52-53.
3 Die Drehstromanlagen und die Kraftübertragung Lauffen-Frankfurt a. M. auf der Internat. Elektrotechn. Ausstellung in Frankfurt a. M. 1891. Offizieller Bericht über die Internat. Elektrotechn. Ausstellung in Frankfurt am Main 1891. Frankfurt a. M. 1893.
4 Oskar Arke (1854-1926) wurde 1892 an die Spitze der Porzellanfabrik Hermsdorf berufen, um die Fabrikation von Elektroporzellan einzuführen. Vorher war er bei der Porzellanfabrik H. Schomburg & Söhne in Berlin tätig. Bedeutungsvoll für die Entwicklung von Hochspannungs-Isolatoren war sein freundschaftliches Verhältnis zu Prof. Robert M. Friese in Nürnberg, das zur Entwicklung der Delta-Glocke und zum Aufbau leistungsfähiger Prüf- und Versuchsfelder in Hermsdorf führte. Ab 1904 leitete er Planung und Aufbau der Porzellanfabrik Freiberg. Auch an der 1910 erfolgten Gründung des Syndikats der Vereinigten Porzellan-Isolatoren-Werke war Arke entscheidend beteiligt. Mit seinem Ausscheiden 1912 siedelte er nach Berlin-Zehlendorf über, von wo er noch als wissenschaftlicher Beirat des Aufsichtsrates mit seinem Lebenswerk verbunden blieb. Siehe auch: Hescho-Mitt. 1926, Heft 27, S. 807-811.
5 Preisliste. Porzellanfabrik Hermsdorf-Klosterlausnitz S.-A. April 1893, S . VI-X
6 Professor Robert M. Friese (1868-1925): ab 1895 Obering. und Chef der Wechselstromabteilung der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co. Nürnberg. In diese Zeit fällt seine Zusammenarbeit mit der Porzellanfabrik in Hermsdorf zur gemeinsamen Entwicklung der Delta-Glocke (1897) und die Abfassung der Monografie »Das Porzellan als Isolier- und Konstruktionsmaterial in der Elektrotechnik« (1904). Auch auf die Entstehung der Hermsdorfer Prüffelder hatte er wesentlichen Einfluss. Ab 1899 war er als ordentlicher Professor an die TH München und 1903 als Direktor der Siemens-Schuckert-Werke nach Berlin berufen, wo er bis 1920 im Vorstand des Unternehmens tätig war. Seit 1995 trägt die Umgehungsstraße durchs Tridelta-Industriegebiet in Hermsdorf seinen Namen
7 Stützisolator für hohe Spannungen. DRP Nr. 110 961 vom 11. 1. 1898. Auslandsanmeldungen: Italien Nr. 95/235; Norwegen Nr. 8802; Belgien Nr. 140.018; Schweiz Nr. 18.385; Osterreich Nr. 4186
8 Kerbe, Friedmar: Die Delta-Glocke. Ein Hochspannungs-Isolator und die Entwicklung des Werkstoffs Elektroporzellan. Proceedings of the XXth International Congress of History of Science (Liege, 20-26 July 1997). Vol. XV Materials: Research, Development and Applications. Turnhout, Belgium 2002, S. 155-163.
9 Kerbe, Friedmar: Entwicklung des Warenzeichens des KWH. Silikattechnik 41(1990)2,S.46.
10 Friese, Robert M.: Das Porzellan als Isolier- und Konstruktionsmaterial in der Elektrotechnik. Hermsdorf 1904.
11 Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden 1922: Die Porzellanfabriken des Struppkonzerns und die KERAIVIAG. Meiningen 1922, S. 33-38.
12 Kerbe, Friedmar/Ullrich, Bernd: Die Entstehung und Entwicklung der Porzellanfabrik Freiberg. Mitt. des Freiberger Altertumsvereins. Mit Sonderteil: Kolloquium 7 5 Jahre Verwaltungsgebäude der Porzellanfabrik Freiberg. 1998, Heft 80, S. 183-200.
13 Weicker, William: Zur Geschichte des Freileitungs-Isolators. In: Geschichtliche Einzeldarstellungen aus der Elektrotechnik. Bd. 3, Berlin 1932, S. 1-66; Kerbe, Friedmar: Keramik für die Elektrotechnik. In: Die Zündende Idee/Keramik in der Technik. Koblenz 1997, S. 34-38; Geschichte der keramischen Hochspannungsisolatoren in Deutschland. Fachausschussbericht Nr. 29 der DKG, Köln 1991
14 Dr.-Ing. William Weicker (1875-1946) war ab 1903 Leiter des Prüffeldes der Porzellanfabrik Hermsdorf-Klosterlausnitz und über Jahrzehnte maßgeblich am Ausbau der Hermsdorfer Versuchs- und Prüffelder und an der Entwicklung von Hochspannungs-Isolatoren beteiligt. 1909 Promotion an der TH Dresden über »Zur Beurteilung von Hochspannungsisolatoren nebst einem Beitrag zur Kenntnis der Funkenspannung«. Mit zahlreichen Publikationen zur Entwicklung von Hochspannungsisolatoren, deren Werkstoff- und Prüftechnik, sowie durch Mitarbeit in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien hat Weicker entscheidend zur Weltgeltung Hermsdorfer Isolatoren beigetragen. Siehe auch: Dir. Dr.-Ing. W. Weicker, zum 25-jährigen Dienstjubiläum. Hescho-Mitt. 1928, Heft 39, S. 6
15 Dr.-Ing. e. h. Friedrich Scheid (1887-1949): Nach Abschluss der Königlich Bayerischen Industrieschule in Nürnberg sammelte er ab 1908 vielfältige Erfahrungen im Hermsdorfer Prüffeld, die er ab 1912 in seiner neuen Tätigkeit im Versuchsfeld der »Margarethenhütte« in Großdubrau bei Bautzen nutzen konnte. Arbeiten zur Verbesserung des Kappenisolators führten zur Erfindung des Kugelkopf-Isolators (1914). Maßgeblich war er auch an der Entwicklung des Weitschirm-Isolators beteiligt. Mit Gründung der HESCHO kehrte der inzwischen dein Vorstand der Schomburg AG angehörende Scheid nach Hermsdorf zurück und übernahm die Oberleitung in der Geschäftsführung der HESCHO. 1931 Ehrenpromotion durch die TH Dresden. Mit Einstieg der HESCHO in Rüstungsaufträge wurde Scheid in verschiedene Gremien der Wirtschaftsführung berufen. Nach 1945 zunächst inhaftiert, hat er ab Frühjahr 1946 bis 1949 als deutscher Direktor in der Leitung des SAG-Betriebes »Keramisches Werk Hescho-Kahla« gearbeitet.
16 Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Erwin Otto Marx (1893-1980): übernahm 1923 die Leitung des Hermsdorfer Versuchsfeldes, wo er besonders das Verhalten von Hängeisolatoren bei kurzzeitig auftretenden Überspannungen untersuchte; dabei Entwicklung einer Kaskadenschaltung zur Erzeugung hoher Stoßspannungen (1924), die so genannte Marxsche Vervielfachungsschaltung. 1925 Berufung an die TH Braunschweig als ord. Prof. für Hochspannungstechnik und elektrische Messkunde. Siehe auch Maier, Helmut: Erwin Marx (1893-1980), Ingenieurwissenschaftler in Braunschweig, und die Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der elektrischen Energieübertragung auf weite Entfernungen zwischen 1818-1950. Stuttgart 1993.
17 Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Fritz Obenaus (1904-1980) wirkte ab 1929 in Hermsdorf als Versuchsfeld-Ingenieur und -Leiter sowie als Chefkonstrukteur. Seine intensiven Forschungen zum elektrischen und mechanischen Verhalten verschiedener Isolatorenkonstruktionen, zum Einfluss von Lichtbogenschutzarmaturen und von Oberflächenbelägen führten zur Aufklärung des Überschlagmechanismus verschmutzter Isolatorenoberflächen. 1933 Promotion an der TH Dresden zum »Einfluss von Oberflächenbelag (Tau, Nebel, Salz und Schmutz) auf die Überschlagspannung von Isolatoren«. 1954 Berufung als Direktor des Instituts für Hochspannungstechnik der TH Dresden. 1955 ord. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und 1959 Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
18 Interessengemeinschaft der Porzellanfabrik Kahla und der H. Schomburg & Söhne Akt.-Ges. Keram. Rundschau 30 (1922) 19, S. 218-219.
19 Philipp, Thomas: Die Entwicklung der Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren-Gesellschaft 1922-1945. Eine unternehmenshistorische Fallstudie. Diplomarbeit. Friedrich-Schiller-Universität Jena, 1996.
20 Porzellanfabrik Kahla - Porzellanfabrik H. Schomburg u. Söhne Akt.-Ges. Kerain. Rundschau 3 0 (1922) 37, S. 406.
21 Vereinigte Porzellan-Isolatoren-Werke G.m.b.H. Keramos 2 (1923) 1, S. 26 22 Naumann, O.: Das 1.000.000 Volt Versuchsfeld der Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren G.m.b.H. in der Porzellanfabrik Freiberg. Hescho-Mitteilungen 1924, Heft 11, S. 259-289; Das 1.000.000 V -Versuchsfeld. Hescho-Mitt. 1927, Heft 32/33, S. 992-1000.
22 Naumann, O.: Das 1.000.000 Volt Versuchsfeld der Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren G. m. b. H. in der Porzellanfabrik Freiberg. Hescho- Mitt. 1924, Heft 11, S. 259-289; Das 1000 000 V -Versuchsfeld. Hescho-Mitt. 1927, Heft 32/33, S. 992-1000.
23 Krause, Otto: Das Zentrale Keramische Laboratorium. Hescho-Mitt.1927, Heft 32/33, S.1032-1041; Rath, Werner: Das Zentrale Keramische Laboratorium der Porzellan-Fabrik Kahla in Freiberg/Sa. Hescho-Mitt. 1928, Heft 40, S. 1265-1280.
24 Dettmer, Friedrich: Die Wärme- und Brenntechnische Abteilung. Hescho Mitt. 1927, Heft 32/33, S. 1042-1044.
25 Donath, Max: Die Maschinentechnische Abteilung. Hescho-Mitt. 1927, Heft 32/33, S. 1045-1047.
26 Mehrrohr-Durchführungen. Katalog der Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren G.m.b.H. Hermsdorf 1929.
27 Pfeiffer, Rudolf. Keramische Werkstoffe in der chemischen Industrie, im Maschinen- und Behälterbau. Zeitschrift des VDI 81 (193 7) 3 7, S. 1088-1090.
28 Zusammenschluss der Versuchs- und Forschungstätigkeit der Hescho in Hermsdorf/Thür. Hescho-Mitt. 1930, Heft 55, S. 1766.
29 Dr. phil. Werner Erich Rath (1899-1987): Nach Promotion 1923 an der Universität Leipzig mit der Arbeit »Über die Bewertung keramischer Massen auf Grund ihrer Unterschiede im physikalisch-chemischen Verhalten« begann er seine Industrietätigkeit im Keramischen Zentrallaboratorium der HESCHO in der Porzellanfabrik Freiberg. Ab 1931 als Chefchemiker und Laborleiter in Hermsdorf tätig, war die Entwicklung keramischer Sondermassen und entsprechender Bauelemente untrennbar mit seinem Namen verbunden. In den letzten Kriegsjahren leitete er zusätzlich das Keramische Institut der TH Breslau in Vertretung bzw. als Nachfolger von Prof. Dr. O. Krause. Mit Kriegsende zusammen mit den Jenaer Spezialisten von der amerikanischen Besatzungsmacht nach Heidenheim/Brenn verbracht, hatte er dort wie auch anschließend in einem englischen Interrogation-Camp seinen reichen Erfahrungsschatz zu dokumentieren. Ab 1948 in Lauf/Pegnitz ansässig, gründete er ein Beratungsbüro für die Keramikindustrie und war vorwiegend für die dortige Fa. Stettner tätig. Siehe auch Kerbe, Friedmar: Dr. Werner Rath (1899-1987) und die Entwicklung keramischer Sondermassen. Ber. DKG 7 (2000)3, D34-D36 und Mitt. des Freiberger Altertumsvereins 2002, Heft 91, S. 110-117.
30 Keramische Sondermassen. Katalog Nr. 021. HESCHO Hermsdorf/Thür. o. J. 31 Schwarz, Hermann: Die Geschichte der Firma Rohde & Schwarz. Jubiläumsausgabe Neues von Rohde & Schwarz 23 (1983) 103, S. 4-15.
31 Schwarz, Hermann: Die Geschichte der Firma Rhode & Schwarz. Jubiläumsausgabe Neues von Rhode & Schwarz 23 (1983) 103, S. 4-15.
32 Akte »40 kW Großmesssender«. Archiv des Vereins für Regional- und Technikgeschichte e. V, Hermsdorf.
33 Faltblatt »40 kW-Großmesssender. Technisches Schauobjekt in Hermsdorf /Thüringen«. Verein für Regional- und Technikgeschichte e. V, Hermsdorf 2002.
34 Rath, Werner: Art und Bedeutung meiner Erfindungen auf dem Gebiet neuer keramischer Massen. Niederschrift vom 17. August 1944. Archiv des Vereins für Regional- und Technikgeschichte e. V, Hermsdorf.
35 Wirtschaftspatent Nr. 7201 »Verfahren zum Herstellen dünner Plättchen aus keramischer Masse«. Inhaber: Dr. Werner Rath und Karl Schricker. Angeln. 5. 10. 1942; mit Wirkung vom 6. 10. 1942.
36 Wie Anm. 2 3.
37 Als der Mensch nichts galt ... Tatsachenbericht von den Ausbeutungsverhältnissen in der ehemaligen Hescho. Zentrale Parteileitung der BPO des VEB Keramische Werke Hermsdorf, 1966.
38 Rath, E. W.: Dielektrische Untersuchungen an titandioxydhaltigen Systemen. In: Naturforschung und Medizin in Deutschland. 1936-1946. Für Deutschland bestimmte Ausgabe der FIAT Review of German Science. Bd. 26: Anorganische Chemie, Teil IV, Abschnitt 2.2.5.2, S. 153-165. Wiesbaden o.J.