Industriegeschichte
In unserer schönen Region um Hermsdorf in Thüringen hat sich die Herstellung keramischer Artikel über drei Jahrhunderte entwickelt.
Erst Töpfereien im handwerklichen Stil und nach Erfindung des Porzellans wurden einige Betriebe groß und industriell. Rohstoffvorkommen
und verkehrstechnische Anbindung spielten dabei eine große Rolle. In Hermsdorf entstand eine Porzellanfabrik welche bald Technische Keramik
herstellte und später unter den Namen HESCHO und VEB KWH, incl. der Betriebsteile immer größer wurde.
Diese Geschichte soll auf unserer Website dargestellt werden, damit sie erhalten wird.
Die im heutigen Gelände des Werkes und in der Umgebung ansässigen Industriebetriebe, welche mit Technischer Keramik zu tun haben, werden im Bereich
Partner berücksichtigt.
In der Region gab und gibt es noch weitere Industrie, in den Bereichen Gebrauchskeramik, Medizintechnik, Bau- und Holztechnik, welche
hier auch ihren Platz finden soll.
Hier finden Sie die drei zuletzt eingestellten Artikel zur Industriegeschichte:
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- Technisches Schauobjekt in Hermsdorf
Autor: Peter Sperrhake - 40 kW-Großmesssender im Technischen Schauobjekt
Autoren: Friedmar Kerbe, Karl-Eduard Knaf †, Peter Sperrhake - Pulvermetallurgie Entwicklung in Deutschland Autor: Friedmar Kerbe
Keramik & Technische Keramik - Einleitung
Keramik ist ein verbreiteter, vielseitiger aber oft verkannter Werkstoff mit vielen Keramikarten und ähnlichen Sinterwerkstoffen.
Unter Keramik stellen sich die meisten das Porzellan-Geschirr aus dem Alltag vor, auf welchem die Speisen gereicht werden,
Porzellangefäße aus denen getrunken wird oder Nahrungsmittel gelagert werden. Es wird kein Gedanke daran verschwendet, dass es
verschiedene Arten von Keramik gibt. In der Frühzeit des Menschen war Geschirr meist aus Ton und Steingut, bis Porzellan ca.
200 Jahre v. Chr. in China und 1708 das europäische Porzellan in Meißen erfunden wurde [01].
Heute, wo alles möglichst billig sein muss, gibt es auch Glas-Keramik-Geschirr, Opalglas genannt, welches nur wie Porzellan aussieht.
Im Laufe des technischen und industriellen Zeitalters zogen die keramischen Werkstoffe auch in viele technische Bereiche ein.
Beispiele dafür sind: Isolatoren und Montageelemente für Telegrafie und Telefonie, Rohre und Ventile für die chemische Industrie sowie
für Wasser- und Abwasserwirtschaft und auch mechanische Lager in Maschinen und Geräten. Im Starkstrom-Bereich waren es Isolatoren und
Montageelemente zur Isolation im Nieder- bis Hochspannungsbereich, wovon einige immer mehr die Form heutiger Isolatoren bekamen,
geeignet für die vielseitigen Umweltbedingungen und hohen Betriebsspannungen. Für die Hochfrequenztechnik wurden spezielle
Keramikwerkstoffe für Kondensatoren, Induktivitäten und Isolatoren für die Sendetechnik entwickelt.
Einer der führenden und größten Betriebe für Entwicklung und Produktion von Technischer Keramik in Europa begann 1892 als Porzellanfabrik
Hermsdorf/Klosterlausnitz mit der Produktion von Niederspannungs-Isolatoren. In der weiteren Geschichte entstand die weltbekannte HESCHO,
die Hermsdorf-Schomburg-Isolatoren GmbH in Hermsdorf /Thüringen. Nach Kriegs- und Nachkriegswirren des 2. Weltkrieges wurde in der
DDR 1953 der VEB Keramische Werke Hermsdorf, ein volkseigener Betrieb gegründet [02]. Die Geschichte der Entwicklung des Thüringer
Industriestandortes bis heute und der Produkte aus Technischer Keramik, sollen in diesem Bereich der Website beschrieben werden.
Bild 01: Chemieporzellan und Technische Keramik, rechts Mastfußisolatoren für Sendemaste
Produkte aus technischer Keramik hatten zum Teil riesige Abmessungen, z.B. ein Waschturm, von 6 m Höhe und 3,5 t Gewicht für die chemische Industrie, Freiluft-Innenraum-Wanddurchführung mit 4,6 m Höhe für 200 kV, sowie Mastfußisolatoren für Antennen-Sendemaste mit großen Traglasten bis zu 200 t (Bild 01).
Heute führen mehrere Betriebe unter dem Label "TRIDELTA" die Produktion und Entwicklung von Produkten für elektrische, elektronische
und chemische Prozesse und Produkte weiter. Eine Vereinigung der Betriebe auf dem ehemaligen Werkgelände und in der Region ist der
Verein „TRIDELTA Campus e.V.“ [03].
Der „Verein für Regional- und Technikgeschichte e.V. Hermsdorf“ (VRTG e.V.) hat das Ziel, die Geschichte der vergangenen und heute
ansässigen Keramikindustrie zu bewahren [04].
Quellen
Der Text dieser Seite ist der Einleitung des Artikels "Zur Geschichte der Keramik in der Funktechnik und die verschiedenen Arten Technischer Keramik" von Peter Sperrhake, herausgegeben 2024, im Eigenverlag, entnommen und für dieses Thema angepasst.
[01] https://de.wikipedia.org/wiki/Porzellan (Abgerufen am 01.06.2024, 13:00 Uhr)
[02] Serfling, Stefan: Unter dem Zeichen des TRIDELTA, Eigenverlag
[03] https://tridelta-campus.com/de/initiative/mitglieder, Tridelta Campus-Mitglieder, (Abgerufen am 01.06.2024, 13:02 Uhr)
[04] http://www.vrtg.de, Verein für Regional- und Technikgeschichte e.V. Hermsdorf /Thüringen